
Warum wir Teile unseres Gemüses unter Mulch anbauen.
In der Natur gibt es keine freien Flächen, die nicht in kürzester Zeit wieder von Pflanzen besiedelt werden.
Das Problem mit offenen Böden
Wenn wir uns in der Natur einmal umschauen, bemerken wir schnell, dass es keine freien Flächen gibt, die nicht bewachsen sind. Das liegt zum einen daran, dass sich die Natur selbstständig vor Erosion, dem Abtragen von Erde, schützt. Zudem kann eine bewachsene Fläche Wasser besser speichern und es gibt im Boden Aktivitäten von Bodenlebewesen. Pilze (beziehungsweise deren unterirdisches Myzel), die eine Art unterirdische Datenautobahn bilden und eine Symbiose mit Bäumen und Pflanzen eingehen. Die Pilze machen bestimmte Nährstoffe für die Wurzeln verfügbar. Im Gegenzug lagern die Bäume Zucker im Boden ab, den die Pilze zum Leben brauchen.
All das findet auf offenen Flächen nicht statt.
Wo Mulch helfen kann
Wir sind große Freunde der gemulchten Flächen, wobei uns der Mulch aus dem Wald zudem wichtige Bodenlebewesen auf unsere Äcker bringt. Eine dicke Schicht Mulch verhindert das Überhand nehmen von Beikräutern.
Mulch verhindert zum Einen, dass Wasser aus der Erde verdunsten kann und schützt im Winter vor Frost. Auch die Regenwürmer kommen weiter an die Oberfläche und zersetzen den Mulch zu wertvollem Humus, der wiederum unser Gemüse füttert. Alles in allem eine runde Sache.
Mulch als Allerheilmittel?
So viele Vorteile das Mulchen auch mit sich bringt, so hat es auch Nachteile. Beim initialen Mulchen im ersten Jahr wird der Erde beim Umsetzen in Humus erst einmal Stickstoff entzogen, der aber für die Pflanzen wichtig zum Wachsen ist. Also sollte man hier mit organischem Dünger für genügend Stickstoff sorgen.
Anbau von Gemüse in Mulch ist aufwändiger, als Reihen zu pflügen und zu fräsen. Für jede Pflanze muss ein Pflanzloch in den Mulch gegraben werden und dann darunter das Loch in die Erde, in die die Pflanze gesetzt wird, ohne dabei Mulch und Erde zu vermischen (Stickstoffentzug).
Bei uns überwiegen erst einmal die Vorteile des Mulchens. Da wir im Nebenerwerb starten ist es für uns nicht zwingend erforderlich, große Mengen zu produzieren. Auch hier gilt Klasse statt Masse.